C

Curious - The Intimate Stranger

Curious - The Intimate Stranger
http://www.af-music.de/releases/curious-theintimatestranger.html

Ja ist das denn wahr? Wo gibt es denn sowas noch? Und warum macht ihr so eine Promo-Welle darum? Oh neee, echt. Curious war ursprünglich ein Coverprojekt von The Cure-, OMD- und The Chameleons-Songs aus Bielefeld. *Gähn*. Nun gut, immerhin sind auf „The Intimate Stranger“ nur Eigenkompositionen, die sich stilistisch aber ganz dicht an den Vorbildern halten. Hm ja. Die Stimmung des Genres kommt gut über, man weiß wie man klingen will und kann das dann auch umsetzen. Ganz schön lost - halt derbe wavig. Etwas arg eintönig im Vergleich zu den großen Vorbildern. So ein schicker brit-slang wie bei The Cure fehlt auch. Und dann das Cover, mit dem nackerten Mädel vorm Spiegel... Ach wißt Ihr was - Ihr macht das schon ganz gut, ist nur nicht mein Style. Aber beim nächsten Mal etwas mehr rotzige Dynamik, nä? So isses echt zu zahm.
thuja

COBBLESTONE JAZZ - 23 Seconds

COBBLESTONE JAZZ - 23 Seconds (!K7 Records)

Hier treffen aus dem Jazz entlehnte Improvisationsmethoden auf instrumentale Virtuosität und kreieren auf nahezu schon historischen Analogsynthesizern wie der SH 101 oder dem guten alten Fender Rhodes-Piano einen aufgeräumten, treibenden und ungemein inspirierten, technoiden House. Akustische Jazzelemente scheinen eher sparsam durch, dann aber auch stilistisch sauber und ungemein fließend in das Ganze integriert. 23 Seconds bringt zwei CDs mit. Auf der ersten CD finden sich zehn wunderbare Einzeltracks, die laut Band bei Improvisationen im Studio entstanden sind. Auf der zweiten CD sind drei Live-Aufnahmen versammelt, die die Größe dieses kanadischen Trios dokumentieren: Hier wurde absolut nichts sequenzt, keine Presets aus dem Rechner verwendet - Cobblestone Jazz spielen alles mit den eigenen Händen, improvisieren eine unglaublich gute Dramaturgie herbei und haben darüberhinaus auch noch ein gutes Gespür für interessante Sounds. Selten kommt tanzbare Funktionalität so gut daher!
thuja

CHEERLEADER69 - Godriders In The Sky; PPF + ICK - Collectivistes

CHEERLEADER69 - Godriders In The Sky
PPF + ICK - Collectivistes
(beide Steelwork Maschine)

Es ist eine Kollaboration zwischen den beiden Noise-industrial-Projekten PPF und ICK. Schleppend-martialischer, düsterer 80s-Synthpostindustrial mit dark-ambient-Elementen. Verzerrte Stimme, modulares Gefiepse, stampfende Beats. Das Ergebnis der Zusammenarbeit von PPF und ICK ist alles in allem bis auf eine gewisse Monotonie in Tempo und Dynamik der Tracks ganz gut gemacht. Dennoch begeistert es nicht übermäßig - da sind die Kollegen von Cheerleader69 einfallsreicher: Auch das Release Godriders In The Sky von Cheerleader69 präsentiert düsteren Postindustrial mit dark-ambient-Elementen. Vielschichtige, dunkle Soundcollagen mit Stimmen und Filmsamples gleiten durch harte, heftige Sequenzen und verwandeln sich zu poetisch-narrativen Klangebilden. Eine schleichende Apokalypse in nicht allzu ferner Zeit... Ein großartiges Listeningalbum - wesentlich diffenrenzierter und spannender als PPF + ICK. www.steelwork-maschine.fr.fm
thuja

CHARLOTTEFIELD - How Long Are You Staying

CHARLOTTEFIELD - How Long Are You Staying (Fat Cat/PIAS)

Dunkler Indie-Psychorock. Ab und an schreit mal einer irgendwas. Gitarren kreischen, schrummeln. Ein Bass ist auch noch da. Das Schlagzeug gibt sich Mühe. Uninteressant.
Thuja

Dac Crowell / Kurt Doles - Mercury

Dac Crowell / Kurt Doles - Mercury (Suilven)

Klassischer, schwebender Ambient. Instrumente umspielen Klangflächen in unendlicher Langsamkeit. Es perlt und glitzert, Reibung geschieht am Rande. Dieses Album ist nicht unbedingt die Ambient-Revolution, ist aber herrlich leicht und entspannend. Der Eso-Kitsch-Faktor bleibt hier zum Glück auch aussen vor.
Ein akustisches Schaumweinbad voller Poesie.
http://suilvenrecordings.com

thuja

Citadel - Granite Sky

Citadel - Granite Sky (Triumvirate)

Filmisch-brachiale Sound- und Noisescapes des Amerikaners Michael Altum.
Sämtliche Naturgewalten, zivilisatorische und interstellare Katastrophen stürzen auf den Hörer ein. Und das gnadenlos gut. Fein nuancierte Dynamik, melodiöse Parts im Armageddon - ein Lavastrom aus Klang zum wegtreiben.
http://www.citadel-gate.com

thuja

cryptic scenery - ontic

cryptic scenery - ontic (Bloated Sasquatch Beer Theatre Audio)

Irgendwie mag ich ja verschwommene, kryptische Fotocover.
Leider drängt sich hier mit dem Projektnamen "cryptic scenery" die Intention etwas arg auf. Die CD in den Player gelegt und es geht munter kryptisch weiter.
Vor meinem geistigen Auge tauchen wahrhaft grottige Szenen auf - von U2 wie sie Nic Cave treffen, einem nassgeregneten jungen Herrn mit Gitarre in der Fußgängerzone, endlosen Hallräumen in den Proberäumen von abgründig ernsten Jungs versteckt in monotonen Industriegeländen und von der Einsamkeit der Seemänner auf den Weltmeeren. Jaja.
Christian H. Sötemann, der Mann hinter der kryptischen Szenerie hat eine sonore Stimme und erzählt damit Geschichten, die durchaus niveauvoll klingen. Auf Dauer ist das ganze allerdings zu bemüht, zu angestrengt, zu wenig eingängig. Die Stimmung des Albums ist einfach zu einseitig und nervt mit vielen schönen Ideen, auf denen leider manchmal zu lange rumgeritten wird.
Musik vom Sohn des Kunstlehrers.

thuja

Compest - Wrack

Compest - Wrack (Cyber-Blast-Records)

Langsam und zäh walzt sich eine ambiente Klangmasse durch die Boxen. Diese CD handelt von Schiffswracks tief unter dem Meer, von eigenartigen Reisen durch Seenebel, von rostigem Stahl, letzten Kämpfen und plätschernden Wellen.
Compest ist eine Fusion der drei Projekte "Conscientia Peccati", "Monold" und "StillStand" von Martin Steinbach. Das Ziel ist, die Klangcharakteristiken und Elemente dieser beiden Projekte under einen Hut zu bringen. Ethno-Samples, Ritualgetrommel, synthetische Atmosphären Geräusche, hier und da begleitet von minimalistischen elektronische Beats sind die Elemente, aus denen sich der Compest-Sound generiert.
Die Stimmung von "Wrack" ist im großen und ganzen recht angenehm, ebenso wie der vielfältiger Einsatz verschiedener Sounds. Allerdings leidet der Mix des ganzen Albums an manglender Tiefe. Viele Klänge wirken wie nebeneinandergestellt, qualstern direkt aus den Geräten ins Ohr, es gibt kaum räumliche Staffelung.
Auch an der Dramaturgie und Dynamik der Tracks und letzthin des ganzen Albums könnte Compest noch feilen. Alles plätschert spannungslos aus den Boxen und man weiß am Ende der CD kaum noch, was man da gehört hat - "Wracks" droht ins Belanglose zu driften.
http://geocities.com/cyberblastrecords
http://go.to/monoid

thuja

collections of colonies of bees "fa.ce (a " / SUN

collections of colonies of bees "fa.ce (a " (crouton)
SUN (Staubgold)

Experimental-folk kann man das nennen. Eine recht (akustik-fingerpick)gitarrenlastige band erweitert das gewohnte soundbild mit allerlei Instrumenten und Verfahren. Das ist eine interessante Erweiterung des üblichen Band-Kontextes und von den collection of colonies of bees auch sehr stimmungsvoll und überzeugend in Szene gesetzt. Für meinen Geschmack könnte die Fingerpickgitarre noch häufiger dekonstruiert werden. Das Klangbild ist bei einigen Track zu sessionmäßig, da würde etwas Studioarbeit der Sache gut tun.
http://www.croutonmusic.com
Wo collection of colonies of bees erweitern, geht SUN http://www.staubgold.com ganz weit zurück. Wie es sich anhört, sind der Avantgarde-Gitarrist Oren Ambarchi und Chris Townend ganz weit in ihrer eigenen Musikbiographie abgetaucht und fördern ganz eigentümlichen low-fi Jugendzimmerbandsound zu Tage. Fast schon hilflos wirken die mit slidenden, surfenden und schrummelnden Gitarren und strauchelndem Schlagzeug im 60ies-Style gehaltenen Songs.
Der Gesang ist wie ein stimmbrüchiger John Lennon auf einem Geisterstimmentonband, die Arrangements bewegen sich in ähnlich jenseitigen Ambiences. War ich anfangs über dieses release des von mir eigentlich sehr geschätzten Oren Ambarchi nur komplett entsetzt, nehme ich diese Musik mitlerweile weniger beim Wort bzw. Sound. Die Melodien und Arrangements zeigen ein auffalendes Gespür für das Eingängige, das Wesen des Pop.
Nur kommen sie daher wie ein Requiem auf Pop, die Songs liegen herum wie Leichen in unterschiedlichsten Verwesungsgraden auf einem kriminologischen Forschungsgelände. Alles zerfällt, schwebt, diffundiert, schmerzt. SUN verströmen eine faulige Süßheit. Wenn erst der letzte Hippie gestorben ist, sind wir auch alle schon alt.
Ach ja, bevor ich komplett in Endzeitstimmung verfalle - da sind ja noch vier remixe von Mapstation, Pluramon, Rafael Toral und Oren Ambarchi selbst.
Besonders Pluramon steigert mit seiner komplett verzerrten Version von "Reach for the Sky" die morbide Stimmung. Da qualstert es nur noch amorph-wuchtig durch die Boxen.
Mit dieser CD wurde eine Ära exhumiert. Gegen SUN ist ein Nosferatu-Soundtrack die frohe Botschaft, dennoch muß man es immer wieder hören. Ganz eigenartig.

thuja

coldplay "A Rush Of Blood To the Head"

coldplay "A Rush Of Blood To the Head" (EMI)

Von wegen monotones Gitarrengeschraddel - das hier ist eine Rockband die richtig gut klingt. Ohrwurmmelodien, Arrangements von sparsamer Opulenz, völlig abgefahrener Gesang - auch Coldplays zweites Album ist groß, genial, gefühlvoll...
Selbst unromantische Seelen können diesem Sound nicht entkommen.
Lasst mal den Experimentalkrams ein Wochenende im Schrank und macht lange Herbstspaziergänge....

thuja

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